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Rost + Farbe Ausstellung von Brigitte Baumann und Cornelia Ernenputsch in der Uni-Kneipe

Rost + Farbe Ausstellung von Brigitte Baumann und Cornelia Ernenputsch in der Uni-Kneipe

Rost + Farbe – unter diesem Motto präsentieren Brigitte Baumann und Cornelia Ernenputsch ab dem 20. April Assemblagen, Malerei und Acrylglasbilder in der Kneipe des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal.

Die Ausstellerin Brigitte Baumann unterrichtet im wahren Leben an einer der noch verbliebenen Hauptschulen in Wuppertal. In den wenigen Kunststunden, die der Stundenplan zulässt, führt sie ihre Schüler behutsam an einen kreativen Umgang mit Farbe und unterschiedlichen Materialien heran.
Die Schüler profitieren dabei von Brigitte Baumanns eigenen Lernprozessen, die von dem Wuppertaler Maler Christian von Grumbkow unterstützt werden.
Bereits von 1998 bis 2003 hatte die Ausstellerin nebenberuflich an der Freien Kunstakademie in Essen studiert. Hier stand zunächst das Erlernen der klassischen Ölmalerei im Vordergrund. Später belegte sie auch die Fächer Druckgrafik und Fotografie. Daraus haben sich die heutigen Arbeitsschwerpunkte ihrer künstlerischen Tätigkeit entwickelt: die Schaffung von Druckgrafiken und Tiefdrucken.

In dieser Ausstellung, es ist bereits ihre zweite in der Universität, zeigt Brigitte Baumann neue Arbeiten, die aus der abstrakten Malerei entstanden sind, aber auch stark von der Druckgrafik beeinflusst werden. Hier spielen - neben der Fläche und der Farbe – besonders Linien eine wichtige Rolle.
Es handelt sich um stark farbige Arbeiten auf Acrylglas – also im eigentlichen Sinn eine Art moderner Hinterglasmalerei. Diese Malerei hat allerdings nichts mit den Arbeiten, die man aus dem Bereich der volksnahen, naiven Malerei in Süddeutschland kennt, zu tun.
Die Arbeiten sind gegenstandslos, intensiv farbig und zeigen viele Elemente, wie man sie auch aus der Druckgrafik kennt. Flächen und Linien werden gesetzt und wieder entfernt. Alles entsteht in mehreren Schichten, so werden Farbräume gestaltet, die in die Tiefe des Bildes führen.
Eine zweite Werkgruppe zeigt neue Arbeiten mit Acryl auf Leinwand.
Auch hier werden in zahlreichen Schichten – Lasuren – die Grundfarben übereinander gelegt. Nach jeder Schicht, wird aber ein Teil der Farbe wieder weggenommen. Dazu benutzt die Künstlerin unterschiedliche Materialien, wie z.B. grobe Bürsten oder Pinsel.
Manchmal tropft Brigitte Baumann auch nur Wasser auf und nimmt die Tropfen mit der angelösten Farbe wieder auf. So werden sehr differenzierte Farbmischungen erreicht, die besonders durch die Transparenz des Auftrags wirken.
Durch das teilweise Aufnehmen der Farbe ergeben sich immer neue Durchblicke auf die unteren Farbschichten.

Echtheit oder Künstlichkeit? Diese Frage stellt die andere Ausstellerin Cornelia Ernenputsch sich selbst – und in ihrer Ausstellung nun auch dem Betrachter.

Ihre Arbeiten befassen sich mit dem natürlichen Alterungsprozess von Rost und der künstlichen Erzeugung von Patina. Es geht um Prozesse der Vergänglichkeit und des Verfalls – echte und scheinbare.

Die Assemblagen sind Collagen aus Abfällen oder Fundstücken („objéts trouvés“), die auf einer Grundplatte befestigt sind. Verschiedene vorgefundene Materialien werden dabei zu einem reliefartigen, dreidimensionalen Ganzen zusammengefügt.
Den umgekehrten Weg geht die Ausstellerin bei den Décollagen. Sie werden aus dem vorgefundenen Zusammenhang herausgelöst und bis zur Unkenntlichkeit verfremdet.
Dagegen zeigt Cornelia Ernenputsch in ihrer Malerei mit lockerem und expressivem Farbauftrag die bildhafte Darstellung der vorgefundenen Gegenstände.

Cornelia Ernenputsch arbeitete 25 Jahre im eigenen Familienbetrieb, der u.a. mit Altmetall handelt. Neben dem „Schrottplatz“ aufgewachsen, führte die Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie sie auf direktem Weg zu dem Thema „Rost“.

Seit 12 Jahren wendet sie sich ganz der Kunst zu, absolvierte ein Vollzeitstudium an der Freien Akademie der Bildenden Künste in Essen und machte 2009 ihren Abschluss in Malerei und Grafik. Heute arbeitet sie mit verschiedenen Techniken der Malerei, Druckverfahren, dem Scherenschnitt, Objekten und der Fotobearbeitung.
Neben zahlreichen Weiterbildungen in Drucktechniken bei Prof. Walter Dohmen und Malerei bei Volker Altrichter und Prof. Dr. Qi Yang hatte sie bereits mehrere Einzelausstellungen, wie z.B. 2009 im Historischen Zentrum oder aktuell in der Citykirche in Wuppertal.
Auch an zahlreichen Gruppenausstellungen u.a. im Josef Albers Museum in Bottrop und im Klingenmuseum in Solingen hat sie teilgenommen - aktuell ist eine Ausstellung mit „Naturbildern“ ab kommenden Donnerstag in Solingen zu sehen.

Kontakt und weitere Informationen:
www.brigittebaumann.de
www.cornelia-ernenputsch.de