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Ausstellung "Lebenslinien" von Peter Ryzek in der Uni-Kneipe

Eine Ausstellung ist immer ein spannender Moment des Austauschs und der Reflexion. Der Künstler verlässt den Schutzraum des Ateliers und sucht die Begegnung mit dem Betrachter und mit anderen Künstlern.

Eine Ausstellung ist immer ein spannender Moment des Austauschs und der Reflexion. Der Künstler verlässt den Schutzraum des Ateliers und sucht die Begegnung mit dem Betrachter und mit anderen Künstlern.

Auch Peter Ryzek sucht diese Begegnung. Er präsentiert jetzt Bilder unter dem Motto „Lebenslinien“ in der „Kneipe“ des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal. „Die Veröffentlichung des Schaffensprozesses bedeutet für mich, das Ringen, das Scheitern, das Gelingen und das sich selbst Offenbaren sichtbar zu machen“, sagt der Wuppertaler Künstler. Dem Betrachter ermöglicht es eine spannende Reise durch eine Bilderwelt voller überraschender Wendungen: Das nicht Abgeschlossene wird zum Zustand, Irrwege werden mit malerischen Mitteln korrigiert, bearbeitet und wieder verworfen.
Peter Ryzek interessiert nicht, virtuos, genau oder gar technisch einwandfrei zu malen. „Es muss mich berühren, mich ‚kriegen‘, wie die Akkorde einer gefühlvollen Melodie, sagt der auch musikalisch begabte Künstler. Wie bei der Musik geht es ihm darum, dass seine Bilder bestimmte Kriterien erfüllen - Intensität und Haltung sind zwei ganz wichtige davon.

„Wie beim Schreiben von Songs entstehen beim Malen intuitive Bilder in meinem Kopf, die sich zu einer Geschichte zusammenfügen. Bestimmte Farben und Formen finden so den Weg auf die Leinwand“, erläutert der Künstler.

Ryzeks Arbeiten sind immer mit seiner eigenen Geschichte verknüpft, so wie auch seine Songs und Gedichte autobiografisch sind. „Ich versuche Gefühle und Stimmungen auszudrücken, die zugleich Ventil und Ruhepol sind. Ich teile mich mit und verarbeite Lebenssituationen. Das Malen bietet mir die innere Freiheit, neue Wege zu gehen, neue Impulse zu setzen“.

Dabei bleibt Gefälliges nur vereinzelt erhalten. Durch das Zerstören und Bearbeiten von Bildelementen ergeben sich für den Aussteller immer wieder neue Chancen, die er im Prozess des Malens erkennt und dankbar annimmt. Ryzek: "Scheinbar Schönes zu zerstören lernt man, wenn man erkennt, dass dadurch wunderbare neue Dinge entstehen können."

Inspirationen erhält Peter Ryzek von Künstlern wie Emil Schumacher, Fred Thieler, den frühen Gerhard Richter, Paul Klee oder den „Mohnmaler“ Walter Urbach. Bei den jetzt in der Universität ausgestellten Bildern arbeitete er hauptsächlich mit Acryl und Mischtechniken auf Papier und Leinwand. Das Fließen, die Vermischung sowie das Verschieben der Farben - mit Colour-Shaper, Rakel und Pinsel - offenbaren immer wieder interessante und überraschende Strukturen. Transparente und deckende Farbschichten zeigen einen schillernden Blick in die Tiefe und spielen mit Licht und Schatten. Das eigentliche Bildthema entsteht häufig erst im Prozess und wird dann gezielt und fokussiert von Ryzek bearbeitet.

Seine künstlerische Ausbildung und Entwicklung in den Bereichen Malerei und Installationen entstand ganz wesentlich durch die Begegnung, den Austausch und die Kooperation mit der Wuppertaler Künstlerin Gisela Kettner, sowie in gemeinsamer Atelierarbeit mit ihr und anderen Künstlern. Neben seiner journalistischen Arbeit gehören Kunstprojekte zu seinen Arbeitsschwerpunkten - beispielsweise mit Kindern und Jugendlichen in Förderschulen und sozialtherapeutischen Einrichtungen, oder Biografiearbeit mit demenziell erkrankten Menschen - etwa im Kunstbahnhof Wipperfürth, im CBT-Wohnhaus „Edith Stein“ und bei der Tagespflege „MitHilfe“.

Kontakt: peter.ryzek(at)versanet.de
www.kunst-etage-73.jimdo.com
Telefon: 0163 62 81 565