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Zweifach „einfach kunst“

Evelyn Telle-Schlegel und Irmgard Hamacher stellen aus in der Uni-Kneipe

Was bedeutet es, wenn Künstler ihrer Ausstellung den Titel „einfach Kunst“ geben?

Und was kann es erst bedeuten, wenn gleich zwei Künstlerinnen sich zur gemeinsamen Ausstellung auf diesen Titel einigen?

Sicher heißt es nicht, dass es sich um einfache Kunst handelt, schon gar nicht um doppelt einfache Kunst.

Irmgard Hamacher und Evelyn Telle-Schlegel, die gemeinsam in der Uni-Kneipe des Hochschul-Sozialwerks ausstellen, fanden, dass dieser Titel sehr gut zu Ihnen und Ihren Bildern passt:

Beide sind bescheiden aber selbstbewusst zugleich. Sie sind überzeugt von Ihrer Kunst und dass diese einfach für sich spricht. Sie selbst, als Künstlerinnen, sie haben Ihr Werk vollbracht und überlassen es den Betrachtern. Zweifach „einfach Kunst“ sozusagen.

Kennengelernt haben sich die beiden Ausstellerinnen vor ein paar Jahren, an den Tagen des Offenen Ateliers.

Irmgard Hamacher, geboren in Aachen und heute wohnhaft in Erkrath, war zunächst Pharmazeutisch Technische Assistentin.  Den Wechsel vom Salbentopf zum Farbtopf vollzog sie 2003.

In Kursen und Workshops setzte sie sich intensiv mit verschiedensten Maltechniken  auseinander - mit Acryl, Gouache, Tusche, Spachtelmasse, Wachs, Collage auf Papier oder Leinwand und Monotypie.

Von 2010 bis 2014 absolvierte sie ein Studium für Freie Malerei im Novalis Hochschulverein FAFM Düsseldorf mit Abschluss-Diplom. Seit 2010 ist sie freischaffende Künstlerin mit eigenem Atelier in Erkrath und auf Mallorca.

Seit 2013  betreibt sie eine private Malschule in Ihrem Atelier Hai in Erkrath. Und seit 2016 gibt sie als Dozentin für Malerei ihr Wissen und ihre Erfahrung bei einem bekannten Künstlerbedarf in Düsseldorf weiter.

Entstanden sind ihre ausgestellten Werke im privaten Umfeld, während des Studiums für Freie Malerei, auf zahlreichen Malreisen, sowie in ihrem Atelier in Erkrath und auf Mallorca.

„Meine persönliche Herangehensweise bei der Bildgestaltung ist geprägt von einer Balance aus Intuition und bewusstem Gestalten“, erklärt Irmgard Hammacher. „Im Vordergrund steht für mich immer der Farbklang -  eingebettet im Zusammenspiel von Fläche, Struktur und Linie.“

Die Tiefe und Komposition ihrer Bilder entwickeln sich durch Flächen- und Linienüberlagerung, durch Farbdynamik und auch durch Transparenz und Dichte.

Der Schwerpunkt der Bilder liegt sowohl in der Formkraft der Farbe und Linie als auch in der bewussten Gestaltung von Akt, Porträt, Stillleben oder Landschaft.

Die Wuppertalerin Evelyn Telle-Schlegel entdeckte die Kunst für sich bereits mit dem 14 Lebensjahr.  Sie begann mit Portraitzeichnungen. Da sie in ihrem familiären und sozialen Umfeld keine Ansprechpartner oder Ermunterer für Kunst fand, absolvierte sie eine Ausbildung  als Kindergärtnerin und arbeitete fünf Jahre in dem Beruf als Erzieherin.  Ein erneuter Einstieg in die Welt der Künste erfolgte erst mit dem Studium der Kunstgeschichte, das sie mit 26 begann. Aber er führte noch nicht zur praktischen Anwendung. Dazu kam es schließlich  nach einer  langen Pause von fast 25 Jahren. Erst in den letzten Jahren begann sie  zu malen und richtig  intensiv im letzten Jahr, als der „Knoten“ förmlich platzte.

Zur Erfassung und Wiedergabe der Außenwelt studiert Evelyn Telle-Schlegel zunächst sehr aufmerksam  die Anatomie der Körper und die Ordnung  der Räumlichkeiten. Die bei ihr entstehende subjektive Sichtweise gibt sie dann durch die Linien ihrer Bilder wieder. Die Farbe wiederum dient sowohl zur Andeutung der Körperlichkeit als auch als emotionaler Ausdruck.

Die Gestaltung eines Bildes ist zu Beginn oft ein willkürliches Setzen von Farbe, Fläche und Linie, aus dem sich das Bild Stück für Stück herausschält. In diesem

Prozess kommen dann sowohl die handwerklichen und gestalterischen Aspekte, als auch die emotionalen Empfindungen zum Tragen.

Die Ausstellung in der „Kneipe“ des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal, Max-Horkheimer-Straße 15, ist bis Ende September zu sehen – von montags bis freitags jeweils von 11 bis 23 Uhr.