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Hochschul-Sozialwerk: Das Studentenwerk Wuppertal behält seinen Namen

Wie einfach hatten es doch die alten Lateiner und Lateinerinnen.
Mit „studere“ bezeichneten sie „streben nach, sich bemühen um, auf etwas aus sein“. Das Partizip Präsenz - „studens“, im Plural „studentes“ - war der grammatikalische Ursprung, aus dem im deutschsprachigen Raum das eigenständige Substantiv „Student“ wurde. Das ging ein paar hundert Jahre gut, bis Zweifel aufkamen, ob mit Studenten auch die Kommilitoninnen hinreichend klar beschrieben seien.

Es wurde nach politisch korrekter Abhilfe gesucht. „Studenten und Studentinnen“ war vielen zu mühsam. Da begann der Siegeszug der Neuschöpfung „Studierende“.
Allerdings drückt „Studierende“, streng genommen, nicht den Status aus, sondern die Tätigkeit im Partizip Präsenz, was spätestens dann zu denken gibt, wenn man ein weiteres Partizip Präsenz hinzufügt: „In der Kneipe sitzen biertrinkende Studierende“ oder wie wär‘s mit „Protestierende Studierende vor dem Wissenschaftsministerium…“.

Apropos „Wissenschaftsministerium“: Das Stichwort bietet eine gute Überleitung zum novellierten „Gesetz über die Studierendenwerke im Land Nordrhein-Westfalen – Studierendenwerksgesetz – STWG“. Der Landtag unseres schönen Bundeslandes hat es in all seiner parlamentarischen Weisheit für wichtig und richtig gehalten, die für die soziale Betreuung der Studenten und Studentinnen zuständigen Einrichtungen umzubenennen…richtig, das war jetzt nicht mehr schwer: aus „Studentenwerke“ wurden „Studierendenwerke“ gemacht.

Aber – und ich finde, das ist eine gute Nachricht – für Wuppertal gibt es eine Ausnahme: Das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal darf weiterhin seinen bewährten Namen führen. Er ist – zugegeben - nicht ganz einfach, aber war schon immer politisch absolut korrekt. Und das ist es doch, worauf es heutzutage ankommt.

Fritz Berger, Geschäftsführer, Hochschul-Sozialwerk Wuppertal, Email: berger(at)hsw.uni-wuppertal.de